Wahrnehmen, Reflektieren, Handeln
nicht nur in Turnaround-Projekten, sondern auch in allen anderen Projekten gibt es sie: kleine Anzeichen dafür, dass die Projektwelt doch nicht so heil ist, wie alle tun. Diese Anzeichen gilt es wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren – in einem immerwährenden Zyklus.
Öffnen Sie Ihre Sinne
Gerade am Anfang eines Projekts ist es wichtig, mit einer konstruktiven Geisteshaltung den Blick auf die Projektsituation zu schärfen. Öffnen Sie ganz bewusst Ihre Sinne, achten Sie sehr sensibel auf die Realität, auf Veränderungen und ziehen Sie geeignete Konsequenzen daraus. Nur beim Erkennen dieser Veränderungen darf es jedoch nicht bleiben! Es muss immer eine bewusste Handlung folgen.
Es geht also darum, dass Sie hier einen kleinen Kreislauf aus Wahrnehmen (Sense), Reflektieren (Reflect) und Handeln (Act) einrichten, den Sie immer wieder durchlaufen bzw. wiederholen – analog zum Zyklus des Rapid Prototyping (Build – Measure – Learn). Denn nur so ist es möglich, dass Ihre Wahrnehmungen sich auch tatsächlich auf das Projekt auswirken und so eventuell noch verhindern, dass aus dem Projekt ein Turnaround-Projekt wird.
Zweimal pro Woche eine Stunde
Um den Kreislauf aus Wahrnehmen, Reflektieren und Handeln konsequent und effektiv zu durchlaufen, ist es wichtig, dass Sie sich dafür ganz bewusst Zeit nehmen – zweimal pro Woche eine Stunde reicht. Dies täglich zu tun, ist nicht empfehlenswert, denn dann wird es Ihnen schwerfallen, sich vom Tagesgeschäft zu lösen und einen übergeordneten Blick auf die Projektgeschehnisse zu werfen. Dies gelingt Ihnen besser, wenn das Durchlaufen des Zyklus nicht zu Ihrem Alltagsgeschäft gehört.
Nehmen Sie wie gesagt eine Stunde Zeit für einen Zyklus und beantworten Sie sich selbst dieser Fragen – am besten schriftlich:
- Wie ist die Stimmung aktuell im Projekt? Ist sie besser oder schlechter als vor drei Tagen?
- In welchen Situationen habe ich ein Störgefühl?
- Was hat sich generell verändert?
- Was läuft besser, was läuft schlechter als vor drei Tagen?
Überlegen Sie dann, woran es liegen könnte, dass gewisse Dinge besser und andere schlechter laufen – und entwickeln Sie Maßnahmen, die den schlechten Entwicklungen entgegenwirken und die guten Entwicklungen verstärken. Und drei Tage später fangen Sie mit diesem Vorgehen wieder von vorne an. 🙂