PMI Stammtisch Heidelberg – Neue Impulse für Projektmanager
Auf Einladung von Juergen Ruff, verantwortlich für den PMI Stammtisch Heidelberg, hatte ich die Möglichkeit am 26. Juni einige Erkenntnisse und Impulse für ‚ein anderes Projektmanagement‘ zum Besten zu geben.
Heidelberg, Studentenstadt und eines der Hauptreiseziele für Besucher aus dem asiatischen Raum, ist ebenso die Kulisse eines ganz besonderen PMI (Project Management Institute) Formates. Der Stammtisch. Hier treffen sich einmal im Monat Projektmanagementbegeisterte zum bilateralen Austausch und um neue Impulse, Anregungen, Erkenntnisse und Erfahrungen kennenzulernen. Das Restaurant Hugo Wine & Dine bietet hierfür an diesem Abend, für ca. 25 Teilnehmer und meine Wenigkeit als Vortragender, einen ganz hervorragenden Rahmen .
Nach einigen Begrüßungsworten durch Jürgen und organisatorischen sowie inhaltlichen Hinweisen geht es los, mit einem ‚Bold Statement‘, Hintergrundinformationen und insgesamt 4 Impulsen.
Projekte scheitern …
„Projekte scheitern“, so starte ich meinen Vortrag. Eine Erkenntnis die mich schon viele Jahre umtreibt und mich sowohl in meinen Vorträgen als auch in meinen Projekten immer wieder begleitet. Mehr als zweidrittel (2/3) aller Projekte laufen entweder aus der Zeit, liefern nicht die erwartete Qualität oder überschreiten den ursprünglichen Budgetrahmen deutlich. Und der Rest … durchläuft ebenso kleine und große Krisen auf dem Weg zum Ziel. Studien von renommierten Instituten und Gesellschaften bestätigen dies immer wieder aufs Neue und beleuchten und beschreiben die unterschiedlichsten Gründe. Ja, man kann ggf. die Ursachen finden und vermeiden. Jedoch fokussiere ich mich mit meiner Arbeit auf die Phase wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist oder zu fallen droht. Denn Projekte wieder auf die richtige Spur zu bringen ist eine sehr spannende und für mich bereichernde Aufgabe.
Keiner geht von Bord …
Der erste Impuls handelt von einer konfliktgeladenen Situation, vergifteter Atmosphäre bzw. scheinbar unüberwindbaren Gräben zwischen Kunde, Dienstleister und beteiligten Vendoren. Und wie eine Brandrede und eine direkt nachgelagerte Schifffahrt mit über 40 Beteiligten den Neuanfang einer konstruktiven Zusammenarbeit ermöglichte. Nähere Details dazu hier.
Allianzen erkennen …
Der zweite Impuls beschreibt wie eine einfache Stakeholdermatrix und das Reflektieren der Unterstützung des jeweiligen Stakeholders bzw. Stakeholdergruppe in Zusammenhang mit dem möglichen Einfluss innerhalb der Organisation Sie Allianzen erkennen lassen. Ebenso lassen sich hieraus die notwendigen Maßnahmen ableiten um Unterstützung zu verbessern, den Einfluss zu erhöhen bzw. die Stakeholder aus der für sie relevanten Todeszone zu bewegen. Die ist nämlich dort wo der Einfluss am größten und die Unterstützung am geringsten ist. Dazu auch folgendes Schaubild.
Frederik – die kleine Feldmaus …
Der dritte Impuls handelt von Frederik, der Feldmaus. Ein Kinderbuch von Leo Lionni. In dieser Geschichte versäumt es Frederik, aus gutem Grund, Vorräte für die kalten, grauen und langen Wintertage zu sammeln. Frederik sitzt lieber da und sammelt Sonnenstrahlen, Worte und Farben. Als die Vorräte zur Neigung gehen sind es genau die Dinge, die der gesamten Familie über den Winter helfen. Das Gleichnis hier ist der Transfer in eine Projektsituation. Als Verantwortliche(r) in schwierigen Projektsituationen sollten Sie für Ihr Team immer einige Farben, Sonnenstrahlen und Worte zur Verfügung haben um ihnen über die kalten, grauen und langen Tage hinwegzuhelfen.
Raus aus der Komfortzone, Weiterbildung hört nie auf …
Als letzter Impuls bewerte ich die Seminarsituation. Sowohl Projektmanagement Seminare als auch Projektkonferenzen sind aus meiner Sicht leider viel zu Projektmanagement lastig. Neue Themen, andere Ansätze, Quer- und Anders-gedachtes findet man leider viel zu selten. Daher reflektiere ich an diesem Abend auf Seminarangebote die die klassischen PM Skills um wertvolle Aspekte ergänzen. Sei es die Schauspielkunst, sei es die Choreographie, sei es das systemische Coaching oder das Visualieren mit Grafiken. So gibt es viele konkrete Anregungen und Verweise auf dedizierte Seminarangebote, die auch einige Teilnehmer zum nachdenken anregen.
Und genau das wollte ich mit meinem Vortrag erreichen. Danke Jürgen, gerne wieder.