Nachhaltige Nachhaltigkeit nachhalten
Zugegeben: Ein bisschen schwindelig kann einem bei dieser Überschrift schon werden. Dennoch drückt sie genau das aus, um was es mir hier geht: Ein Turnaround-Projektmanager muss unter allen Umständen dafür sorgen, dass geplante Aktivitäten auch tatsächlich umgesetzt werden. Und diese Nachhaltigkeit dann auch noch nachhalten. Wie das geht, lesen Sie hier.
Nachhaltigkeit vorleben
Erstens: Ein Turnaround-Projektmanager muss aufgesetzte Meilensteinpläne, Aktivitäten und Maßnahmen, die in unterschiedlichen Teams und Konstellationen entwickelt wurden, nachverfolgen, am besten in aufgesetzten Regelterminen und Jour fixes. Zweitens: Er muss dieses Nachhalten delegieren und die Kollegen, die für die einzelnen Aktivitäten und Maßnahmen verantwortlich sind, dazu bringen, dies selbst zu übernehmen, sprich: Listen zu führen, zu tracken, nachzuhalten und dafür zu sorgen, die die Maßnahmen umgesetzt werden. Und drittens: Er muss diese nachgehaltene Nachhaltigkeit anderer nachhalten. Das heißt: Selbst noch mal diejenigen tracken, die schon damit beschäftigt sind, die Aktivitäten anderer nachzuhalten.
Allen Beteiligten muss klar sein, dass das Management von Maßnahmen sehr nachhaltig umgesetzt wird – und dass der Turnaround-Projektmanager diese Nachhaltigkeit seinerseits nachhält. Wenn die Teammitglieder feststellen, dass es quasi keine Ausweichmöglichkeit gibt, dann passiert nämlich eins: Sie sorgen dafür, dass keine ihrer Maßnahmen, die sie entweder selbst verantworten bzw. die in der Verantwortung ihres Nachhaltens liegen, später geliefert wird bzw. nicht zu dem Zeitpunkt fertig ist, zu dem sie fertig sein sollte.
Erfolgsfaktoren: Statusreporting und Managementsystem
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für diese „nachgehaltene nachhaltige Nachhaltigkeit“ ist ein klassisches Tool aus dem Projektmanagement: das Statusreporting. Dort wird regelmäßig Nachhaltigkeit eingefordert, und deshalb ist es auch sehr entscheidend, die Termine für das Statusreporting weder zu verschieben noch ausfallen zu lassen.
Ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor: ein effizientes Managementsystem, das sowohl der Turnaround-Projektmanager als auch die Kollegen, an die er das Nachhalten delegiert hat, haben sollten. Sie müssen ohne Wenn und Aber in der Lage sein, die erforderliche Nachhaltigkeit umzusetzen.
Dem Turnaround-Projektmanager kommt bei alldem natürlich eine Schlüsselrolle zu: Er muss diese Nachhaltigkeit klar zum Ausdruck bringen, vorleben und es muss auch Konsequenzen haben, wenn er feststellt, dass die Nachhaltigkeit nicht eingehalten wird, sprich: wenn zu liefernde Ergebnisse nicht zum vereinbarten Termin vorliegen oder vereinbarte Aktivitäten wie Telefonate, Termine, Gespräche etc. nicht stattgefunden haben. Nur dann lässt sich ein Projekt aus der Krise führen.
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[…] Ein Projekt ist ein Kulturkosmos innerhalb eines Unternehmens – und ich habe oft erlebt, dass sich dort eine laxe Haltung in Bezug auf Liefertreue ändern lässt. Klar: An gewisse Parteien kommen Sie auch als Turnaround-Projektmanager nicht heran. Dennoch können Sie die Liefertreue sämtlicher Beteiligten beeinflussen. Wie stark dieser Einfluss ist, hängt allerdings von der Größe des Projekts ab. Je größer es ist, desto weniger bewirken Sie als Einzelkämpfer. Da können Sie so gut liefern, wie Sie wollen – es wird die anderen Beteiligten nicht sehr beeindrucken. Deshalb ist es gerade in großen Projekten entscheidend, dass Sie als Turnaround-Projektmanager sämtliche Führungskräfte mit ins Boot holen. Und dann nachhaltig nachhalten. 😉 Mehr dazu lesen Sie hier. […]