Deine Vergangenheit als Quelle für „Dein Warum“
Mein letzter Blogeintrag handelte davon, wie wichtig ein Warum ist. Daraufhin bekam ich etliche E-Mails: Einige wenige, die mich darauf hinwiesen, dass es zu dieser These diverse Gegenthesen gibt, sprich, dass ein Warum nicht notwendig bzw. sogar toxisch ist, also schädlich wirkt. Dann gab es einige Menschen, die mich in meiner Ausführung bestätigt und mir tolle Geschichten geschrieben haben, was ihr Warum ist und wie sie es gefunden haben. Und noch mehr Menschen haben mich gefragt, wie sie ihr Warum finden können. Davon handelt der heutige Blogbeitrag.
Geschichte der Woche
Vor vielen Jahren war ich auf einem Event bei Tony Robbins – dem Persönlichkeitstransformer, der nicht nur mein Leben maßgeblich beeinflusst und verändert hat, sondern auch das Millionen anderer. In diesem Event sprach Tony von den beiden Kräften, die uns antreiben: Passion and Purpose. Leidenschaft und Berufung – das Warum.
Welche dieser beiden Kräfte ist wichtiger, welche ist stärker und welche ist bedeutender?
Studien haben herausgefunden, dass die Menschen mit einem Purpose (mit einer Berufung, einem Warum, einem Zeck der Existenz) deutlich erfolgreicher sind – in ihrem Leben, ihrem persönlichen Wertesystem und bei dem, was sie erreichen wollen – als die, die „nur“ die Leidenschaft in sich tragen.
Deshalb ist es so wichtig, das Warum zu finden.
Und deshalb bin ich seit diesem Event bei Tony Robbins nicht nur auf der Suche nach Wegen, das Warum zu ergründen, sondern helfe auch anderen Menschen, ihr Warum zu finden.
Was alle Herangehensweisen auf der Suche nach dem Warum eint, ist der Blick in die Vergangenheit und nicht in die Zukunft. Denn nur in unserem bisherigen Leben findet sich die Antwort auf die Frage nach dem Warum. Wenn wir besondere Momente in unserem Leben betrachten, wenn wir die Hintergründe erkennen, warum wir tun, was wir tun, und wenn wir erkennen, warum Menschen sich mit uns umgeben –dann ist damit immer ein Blick in die Vergangenheit verbunden.
Die Kunst ist es nun, diese Momente und Hintergründe zu erforschen und dann Muster und Themen zu erkennen. Diese führen dann unweigerlich zum Kern, zu Deinem Warum.
Und wie setzt sich ein Warum zusammen?
Ganz einfach – aus zwei Bestandteilen: Beitrag und Wirkung. Es beginnt mit einem „Ich …“ (Beitrag) und mündet in ein „… um zu …“ oder „…damit …“ oder „… indem …“ (Wirkung).
Beispiel: Ich diene der Welt (das ist der Beitrag), um Menschen zu inspirieren und ihnen zu helfen, die nächste Ebene zu erreichen und Momente für Ihr Lebensmuseum zu schaffen (das ist die Wirkung).
So einfach kann es sein. Hast Du schon ein Warum?
Wenn ja, dann schreib es mir.
Wenn nein, dann schicke ich Dir nächste Woche eine konkrete Möglichkeit, wie Du Dein Warum erkennen kannst.
Meine Buchempfehlung
Meine Schulzeit liegt viele Jahrzehnte hinter mir – um genau zu sein, 30 Jahre. Wenn ich versuche, mich daran zu erinnern, dann kommen sofort die Momente in mir hoch, in denen ich auf dem Schulhof wegen meiner Größe und Schlaksigkeit gehänselt wurde. Aber auch Momente, in denen ich im Schultheater auf der Bühne stand oder als ein brennender Papierflieger durch die Klasse flog. Oder die des ersten Verliebtseins und des unbekannten Gefühls, das Herbert Grönemeyer mit „Flugzeuge in meinem Bauch“ beschrieben hat.
Woran ich mich dagegen kaum noch erinnere, ist die Zeit in der Klasse, in der wir stoisch auf die Tafel oder den Lehrer geschaut haben und er Wissen in uns „reingedrückt“ hat.
Die Schlussfolgerung liegt so nahe: Wir erinnern uns an Momente. Momente voller Glück, Momente voller Schmerz oder voller Trauer, emotionale Momente und Momente totaler Erfüllung.
Was ist an diesen Momenten so besonders und warum erinnern wir uns an diese Momente?
Dieser Frage gehen die Autoren Chip Heath und Dan Heath auf den Grund. Und sie betrachten auch, wie diese Momente zustande kommen.
Was sind die Trigger, mit denen sich emotionale und erfüllende Momente im Leben generieren und deren Intensität erhöhen lassen?
Dies ist ein Buch, das nicht nur die Grundlage des Verständnisses für Dein Warum und Deine „Lebensmomente“ gibt, sondern auch die Möglichkeit erhöht, diese achtsam zu erkennen und ebenso deren Häufigkeit zu erhöhen.
Wer die Kraft der Momente für sich entdecken möchte, liegt mit diesem sehr neuen Buch genau richtig!
Soziale Momente
Nichts ist beständiger als der Wandel – auch im täglichen Leben, gerne auch als Flexibilität bezeichnet. Letzte Woche war ein 2-tägiger Lehrauftrag für eine Globale MBA Klasse in der Hochschule Osnabrück geplant. Sturm Xavier sorgte dann allerdings für eine „spontane“ Umplanung auf nächste Woche. So ist das Leben.
Nach langer Vorbereitung war es am Sonntag soweit. Zusammen mit meinem guten Freund Denis ging ich beim München Marathon an den Start. Der nächste Schritt zur Vorbereitung für unser großes Abenteuer in 2018.
Ich wünsche Dir einen tollen Start in die Woche.
Dein Torsten J. Koerting
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